Montag, 7. Juni 2010

Side Story 1: Einlegesohlen

Als "Side Stories" bezeichne ich kurze Geschichten ohne großen Zusammenhang. Hier ist numero 1:

Ich brauchte dringend ein paar Einlegesohlen für meine Arbeitsschuhe, da deren Gemütlichkeit eher zu wünschen übrig ließ. Nun endlich kam ein Tag, an dem ich mich an diese Idee auch mal während eines Einkaufes im Supermarkt meines Vertrauens erinnerte, und so schritt ich hinaus in das angegliederte, gut ausgestattete Schuhgeschäft. Da das Wort "Einlegesohle" nicht gerade in den ersten 3 Lektionen der Spanisch-Lernbücher vorkommt, habe ich mich also durchgehangelt: 

Ich: "Hallo, ich brauche so Sachen für in die Schuhe."
     Er: "Socken?"
Ich: "Nee. So Sachen für zwischen die Socken und die Schuhe."
    Er: "??? (Ahh, ein ausländischer Idiot...)"
Ich: "Für so unten in die Schuhen, zum reintun...!"
     Er: "Einlegesohlen? (Plantillas?)"
Ich: "Äh, ja, wahrscheinlich..."
     Er: "Hier?? (und blickte mich dabei an, als hätte ich gerade nach einer Kettensäge gefragt...) In einem Schuhgeschäft??"
Ich: "Ääähhhh... joa?" (oder hatte ich mich in meinem Spanisch gerade so vertan, dass ich ihn gefragt habe, ob er mir gern den Popo rasieren möchte?)
     Er: "Neeeeeeee..... tz... (Augenrollen) Die gibt es nicht im Schuhgeschäft... Da musste da in den Supermarkt gehen."
Ich: "Ääähhh..." (Unverständnis. Ich schäme mich fast für meine provozierende Unterstellung, dass es in einem Schuhgeschäft Einlegesohlen geben könnte...) "und wo da??"
     Er: "Na bei den Schuhen!" (mit einem Blick der sagte "wo sollten sie denn sonst sein, du Idiot?!)
Ich: "Ah, okay..." (und ab.)

Merke: Es gibt privilegierte Menschen, die in ihrem Denken nicht durch Logik behindert werden. Die ist sowieso vollkommen überbewertet in Argentinien.
Das nächste Mal, wenn ich den Laden betrete, habe ich übrigens meine Kettensäge dabei... und dann werden wir mal sehen, wer wem den Popo rasiert.

Nachruf

Ohne Vorwarnung kamst du in mein Leben,
an einem wunderschönen Tag.
Ich wollte Dir alles geben,
in der Zeit die vor uns lag.

Deine langen Beine
raubten mir den Verstand.
Und dass es gleich sechs waren,
brachten mich an des Wahnsinns Rand.

Deine großen Augen
schauten mich liebevoll an.
Ich gab dir Käfer
wie ein sorgender Mann.

Deine Fühler waren lang und schlank
und zuckten beim fressen so sexy und elegant.
Dann gingst du von mir und ließest mich allein,
und ich muss wieder einsam sein,
doch bin ich glücklich, dass ich Dich in meinem Garten fand.


In Gedenken an meine Lebensabschnittsgefährtin Erika,
30.01.2010 - 05.05.2010

Hier nocheinmal die schönsten Fotos von Erika und ihren Freunden: Klick!