Mittwoch, 17. Juni 2009

Viva Colonia!

...hätte ich gern gesagt am letzten Montag, aber leider waren die Fähren für die Rückfahrt schon komplett ausgebucht. Colonia? Fähre?? Wer mich jetzt für bescheuert hält, sollte mal auf eine detaillierte Karte der Umgebung von Buenos Aires schauen... aber von Anfang an: Ich muss mich zwingen, mindestens jedes Wochenende die Erlebnisse der letzten Woche hier zu verfassen, es passiert nämlich so viel, dass ich es sonst vielleicht vergesse. Außerdem werden die Posts dann auch zu lang. Also nochmal überlegen...:

Am vorletzten Sonntag dem 7. Juni habe ich den wohl lautesten Film im Kino gesehen, der je mein Gehör gefährdet hat: Terminator: La Salvación!
Was soll ich sagen?! F-E-T-T! Der hatte einfach alles: Liebe, Poesie und jede Menge Geballer. Hier guckt man übrigens in der Regel Filme mit Original-Ton und spanischem Untertitel. Das ist toll, so kann man noch im Kino lernen. Kann man das dann eigentlich als Lernmaterial bei der Steuer angeben...? No sé.

Tja, unter der Woche passiert abends nicht viel, außer Essen gehen. Freitag früh haben wir zufällig eine nette Bar in Fußwegweite entdeckt und für einen Cortado genutzt. Das ist das liebste Kaffee-Getränk der Porteños, wie die gebürtigen Einwohner von Buenos Aires heißen: Ein Espresso mit Milch. Yummie. Da haben wir uns dann gleich vorgenommen, diese Bar mal abends zu erkunden. Und so kam es dann am Samstag. Der eine oder andere Tequila Sunrise und Rotwein gingen über den Tisch und auf einmal... -PENG!- war die Bude rappeldickevoll! Wir haben gar nicht bemerkt, wie die Musik Stunde um Stunde um 20dB lauter wurde. Auf einmal rockte die ganze Bar und es wurde viel getanzt. War schön, kann man mal machen! :-) Der Daumen im Bild gehört Marcello unserem Camarero (Kellner), der uns sofort für den Abend adoptiert hat. Wer genau hinsieht, erkennt Fußball-Schals an der Wand, darunter auch FC Schalke und Bayern München. Ich glaube, wenn ich einen Hannover96-Schal mitbringe, habe ich die Rotwein-Flatrate auf Lebenszeit. Hier kommen wir wieder her...

Sonntag, 14. Juni 2009.

Buenos Aires liegt entgegen vieler Meinungen nicht am Meer, sondern am Río de la Plata, dem 290 km langen und bis zu 220 km breiten Mündungstrichter der großen südamerikanischen Ströme Paraná und Uruguay. Nur ein paar Minuten entfernt von uns liegt Tigre, das direkt am Delta dieses eindrucksvoll braunen Gewässer liegt, genauer am Río Luján, der dort in den Río de la Plata mündet. Und genau hier kann man tolle Barkassenfahrten durch die vielen Seitenarme des riesigen Gewässers machen. Karte: Hier!
Ja, das Wasser ist wirklich so braun... und 2,5 Stunden waren vielleicht auch ein bisschen lang, aber es war auch sehr schön. Lauter kleine Häuschen mit kleinem Anleger, darunter prunkvolle Anlagen und einfache Bretterbuden, alles dabei. Ab und zu liegt mal ein altes, verrottendes Schiff am Rand. Das Bild passt zu den Autos in der Stadt...
Ob an diesem Prachtstück ein Werbeplakat für Immobilien gut angebracht ist? Marketing ist einfach alles!
Im Webalbum sind noch ein paar mehr schöne Fotos von der Tour, und auch vom Abend, als wir in Palermo Hollywood (ja, der Stadtteil heißt wirklich so und liegt neben Palermo Soho) noch etwas shoppen waren.

Am Montag hatten wir frei, denn in der Woche vorher war ein Feiertag. Die Argentinier sind nämlich so schlau, alle nicht datumsgebundenen Feiertage auf den folgenden Montag zu legen, sodass man dann immer ein langes Wochenende hat. Keine schlechte Idee, oder? Wir wollten diesen freien Tag, ab dem die Geschäfte in Buenos Aires sicherlich zu haben, mal auswärts nutzen und wollten eine Tour nach Colonia starten. Colonia del Sacramento ist ein verschlafenes Städtchen in Uruguay, auf der anderen Seite des Río de la Plata, mit der Schnellfähre in einer Stunde zu erreichen. Leider waren so viele Argentinier wohl nach Uruguay gefahren, dass die Rückfahrten nach BsAs komplett weg waren. Die Alternative war eine typische Touri-Bustour durch die Stadt, um hier und da, wo es schön zu sein scheint, mal auszusteigen und ein bisschen die Gegend zu erkunden.
So stiegen wir in Recoleta
am schon bekannten Künstlermarkt aus, dann nochmal im Microcentro an der Plaza de Mayo und schließlich noch in La Boca, dem "Linden" von BsAs mit seinen bunt bemalten Fassaden. Hier, im Fußballclub der "Boca Juniors" ist Diego Maradona ein Star geworden und wird noch heute göttlich verehrt.
Zwischen den Stationen haben wir jede Menge Denkmäler, Statuen und Monumente gesehen und uns gerade noch rechtzeitig vor den tief hängenden Ästen geduckt.
Auf der Rückfahrt von La Boca waren vielleicht noch 5° oben im offenen Bus, aber wir haben die Kälte lächelnd ertragen - vielleicht war aber auch einfach nur das Gesicht eingefroren.

Soviel erstmal wieder von mir. Ich wünsche allen auf der Nordhalbkugel einen tollen Sommer!
Muchos saludos y abrazos,
Olli

Hier nochmal zu den Fotos...

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